Unverheiratete - ein Segen

Wir machen Angebote für Paare, die unverheiratet zusammenleben:

-persönliches Gespräch

-persönlicher Segen nach einem Abendmahlsgottesdienst

-persönlicher Segen zuhause

-Elternsegnung mit "Trauspruch auf Probe"


Ein Brief an zwei, die mehr wollen …

 

Ihr Lieben!

Ihr habt euch gefunden und seid einen so guten Weg miteinander gegangen, dass ihr euch immer näher gekommen seid und euch nun mit dem Gedanken tragt, eine gemeinsame Wohnung zu beziehen. Liebe ist ein Geschenk Gottes, und wenn sie so weit und so tief reicht, dann ist meine Überzeugung von der Bibel her: Gott fügt euch zusammen und Gott steht hinter eurer Liebe!

Viele Menschen ziehen ja zusammen und nennen das „wilde Ehe“ oder „Ehe auf Probe“. Die stillschweigende Verabredung ist: Wir können ja unkompliziert auseinander gehen, wenn sich das Zusammenleben als schwierig erweist – oder wenn sich ein Mensch findet, der noch besser zu uns zu passen scheint.

Aber ist das wirklich so unkompliziert? Sicher kennt ihr Paare, die sich getrennt haben und danach Probleme mit der Trennung hatten – trotz dieser Voraussetzung. In der Bibel steht auf einer der ersten Seiten die Grundaussage zur Ehe: „Darum wird ein Mann seinen Vater und seine Mutter verlassen und seiner Frau anhangen, und sie werden sein ein Fleisch.“ (1. Mose 2,24). Jesus nimmt das an einer Stelle wörtlich auf und fügt hinzu: „So sind sie nun nicht mehr zwei, sondern ein Fleisch. Was nun Gott zusammengefügt hat, das soll der Mensch nicht scheiden!“ (Matthäus 19,6). Die Bibel meint also: Durch das Teilen von Tisch und Bett werden aus zweien ein Fleisch, das heißt: eine Person-Einheit. Vor diesem Hintergrund wird klar, dass auch ohne Trauschein eine Trennung nie ohne Enttäuschungen, Verwundungen, Schmerzen und Verlusten abgeht, erst recht, wenn eines Tages Kinder dazugehören.

So gesehen ist schon das Zusammenziehen durchaus ein ernster Schritt, der mehr sein sollte als der Anfang eines Experiments oder der Beginn von Geborgenheit auf Zeit. Und so habe ich euch auch verstanden.

Nun frage ich mich schon lange: Was hilft Paaren wie euch, den Weg gemeinsam zu gehen? Was stärkt euch in schwierigen Zeiten?

Nach meiner Erfahrung, nicht zuletzt nach über 23 gemeinsamen Ehejahren, gibt es nichts Besseres als das gemeinsame Hören auf Gottes Wort und das Gebet miteinander und füreinander.

Daher biete ich euch an, dass wir im gemeinsamen Gespräch eine Verheißung Gottes für euer Zusammenleben suchen, ein Wort aus der Bibel, das ihr euch als Motto für euren gemeinsamen Weg vorstellen könnt. Es kann eines Tages euer Trauspruch werden, muss aber nicht. Diese Verheißung würde ich euch dann gerne zusprechen und ein wenig für euch auslegen, Gottes Wort für euch persönlich, sein Zuspruch an euch und auch sein Anspruch.

Das kann ich mir in meinem Amtszimmer vorstellen, aber auch in eurer gemeinsamen Wohnung, etwa beim Einzug oder bei einer Einweihungsparty. Ich kann es mir auch im Anschluss an einen Gottesdienst vorstellen, besonders an einen Abendmahlsgottesdienst, in einer Thomasmesse oder im Gottesdienst am Valentinstag. Vielleicht möchtet ihr eure Eltern dazu bitten, Geschwister, engste Freunde. Vielleicht möchtet ihr das aber auch nur für euch.

Eure Verheißung könnt ihr euch in die Wohnung hängen, damit ihr immer wieder daran erinnert werdet. Oder ihr beginnt das Frühstück damit, dass ihr diese Verheißung lest. Ihr werdet sicher Möglichkeiten finden, dass dieses Wort Gottes bei euch einen festen Platz bekommt. Ich würde in dem Zusammenhang auf jeden Fall gerne für euch beten und euch segnen.

Nach meinem Eindruck scheinen mehr Paare die Verlobung für sich zu entdecken. Vor langer Zeit war sie bei uns in Hessen sogar eine kirchliche Handlung. Wenn ihr mögt, knüpfen wir daran an. Sprecht euch – gerne mit euren eigenen Worten – euer Verlöbnis zu: einander treu zu sein, füreinander einzustehen, einander zu lieben und zu ehren. Ein äußeres Zeichen können Ringe sein, in die euer Verlobungsdatum eingraviert wird – und später euer Hochzeitsdatum. Ein schönes Zeichen auch nach innen und außen: Ich gehöre zu einem anderen Menschen.

Das Ganze wird die Trauung nicht vorwegnehmen, höchstens euch (noch mehr) Lust dazu machen.

Soweit meine Gedanken. Ich würde mich sehr freuen, mit euch darüber ins Gespräch zu kommen.

Herzlich grüßt euch

 

Euer Pfarrer Reiner Braun